Sylvia Heinleins Wochenjournal über die Stürme im Wasserglas des Alltags. Diesmal: Behörden-, äh, nee, Peniswitze
Das Leben ist verwirrend, es gibt zu viel zu tun. Setzen wir Prioritäten, dann klappt es schon.
Es sind hässliche Briefe eingetroffen, Behördenbriefe mit mehrseitigen Fragebögen. „Bitte lassen Sie uns die Antworten zeitnah zukommen.“ Ich kann eigentlich gut mit schwierigen Texten, das habe ich im Studium gelernt. Aber die behördlichen Fragebögen sind mir zu hoch. Ich warte immer so lange mit dem Antworten, bis gedroht wird, dass, wenn ich nicht binnen zehn Tagen antworte, etwas Ungeheuerliches geschehen werde.
Ich habe die Briefe ordentlich auf den Küchentisch gelegt und all jene Aktenordner hervorgeholt, die notwendig sein könnten, um das Geraffel zu klären. Auf dem Weg kam ich an meinem Telefon vorbei, am guten alten Festanschluss. Das Telefon, erkannte ich richtig, wollte zum ersten Mal in seinem rund 20-jährigen Telefonleben dringend gesäubert werden. Mit einer Messerspitze kann man um die Tasten herum erstaunlichen Dreck herauskratzen. Man muss behutsam vorgehen, das Ganze dauert seine Zeit. Danach säuberte ich das Messer, dann musste das Geschirrtuch in die Wäsche. Auf der Waschmaschine stand das Waschmittel, auf der Rückseite der Flasche war eine Menge zu lesen. Es wäre fahrlässig gewesen, das alles nicht mal gründlich durchzuarbeiten. Großer Schreck: höchstwahrscheinlich jahrzehntelang alles falsch gemacht mit der Dosierung, herrjeh.
Käse-Makkaroni-Bilder im Netz angucken
Die Aufregung hatte mich hungrig gemacht. Im Kühlschrank sah es nicht gut aus, unter der Gemüseschublade hatte sich eine Eisschicht gebildet. Ich entfernte die Eisschollen mit einem Käsehobel. Probiert das mal aus, es ist ein netter Spaß. Anschließend aß ich geraspelten Rohkostsalat und sah mir währenddessen im Netz Bilder von Käse-Makkaroni an. Dabei musste ich natürlich an Männer denken und wie trocken diesbezüglich in den letzten Monaten alles geworden war.
Ich habe Peniswitzneid
Zum Abend hin habe ich Oli Schulz und Jan Böhmermann (https://open.spotify.com/show/1OLcQdw2PFDPG1jo3s0wbp) zugehört, wie sie sich durch ihren gerade erfundenen Pimmelwitz gackern. Der Gag geht so: An seinem zweiundvierzigsten Geburtstag bekommt jeder Mann einen rosafarbenen Brief von der Behörde. In dem Brief steht, dass man zügig zum Amts-Arzt zu marschieren habe, weil jetzt der Pimmel verkleinert wird. Und dass man das alles keinesfalls jüngeren Männern weitererzählen darf, weil die sonst in Panik geraten. Das Ganze war eine tolle Nummer und ich wurde neidisch, weil ich noch niemals mit einer Freundin über Pussys rumgealbert habe. Unter uns Betschwestern: Genug Material wäre da. Aber kann eine Wechseljahres-Pussy mit einem schrumpfenden Pimmel mithalten? Ich werde mich jetzt jedenfalls energisch ins Thema reinschaffen. Soviel zu Behördenbriefen.