Jeden zweiten Mittwoch stellen wir Euch eine Frau vor, die ihr Leben umgekrempelt hat
oder mittendrin ist in der Veränderung
Heute: Cordelia Hagi
Das Leben ist ein langer ruhiger Fluss. Bei Cordelia Hagi sprudelt es allerdings gewaltig, denn die schrille Schweizerin hat nicht nur ein Faible für die Farbe Pink, sondern liebt die ewige Transformation; daher macht die Kommunikationsexpertin ihren Kund:innen ordentlich Dampf und sieht ganz nebenbei auch noch mega stylish aus.
Name: Cordelia Hagi
Alter: schon bald nicht mehr „Ü50“
Beruf: Unternehmerin, Visionärin, Unternehmensberaterin und Coach
Wohnhaft in: Bern / Schweiz
Motto: Den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern!
Was beschäftigt Dich zurzeit am meisten?
Ich habe aus meinen 30 Jahren Praxiserfahrung eine neue Arbeitsweise entwickelt, die sich „Playful Projektmanagement Prozess“ nennt. Jetzt habe ich endlich alles niedergeschrieben und die Zeit ist reif, das alles in die Arbeitswelt zu integrieren. Worum geht’s? In aller Kürze: Die ganzen aktuellen Herausforderungen rund um New Work, Agiles Arbeiten, Generation Z, Generation Gap etc. verbinde ich mit den Faktoren Sinnhaftigkeit, Kreativität, Transparenz, Pragmatismus und Lösungsorientiertheit plus schneller Implementierung.
Klingt spannend. Was treibt Dich an?
Viele Menschen finden oft vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr und drehen sich im Privaten wie im Job einfach im Kreis. Dann sind sie unzufrieden und wissen nicht, weshalb. Das bringt die Menschheit nicht weiter. Dabei haben wir einen klaren Vorteil gegenüber der digitalen Welt: Wir haben Gefühle. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass Menschen positive Gefühle und Energie ausstrahlen; das würde so vieles einfacher machen – auch im Job. Genau das treibt mich an, weil ich aus einer Generation stamme, in der Arbeit strikt von Freizeit und Spaß getrennt wurde. Diese Kategorisierung finde ich total falsch. Ich möchte, dass mir meine Arbeit Spaß macht, denn dann empfinde ich sie auch nicht als Belastung, sondern als Bereicherung. Darum geht’s mir!
Beschreib doch mal kurz Deinen beruflichen Werdegang.
Ich habe zunächst eine Ausbildung zur Repro- und Fotolithografin absolviert und im Alter von 23 Jahren mit meinem Vater zusammen eine Druckerei gegründet. Parallel dazu habe ich die Kommunikationsagentur p.i.n.k.elefant eröffnet. Einige Jahre später habe ich dazu das Consulting Unternehmen Cordelia Hagi GmbH gegründet, um CEOs zu coachen. Im Jahr 2019 wurde dann die Brain2Go AG ins Leben gerufen, wo ich die letzten zwei Jahre meinen schon erwähnten „Playful Projektmanagement Prozess” entwickelt habe. All diese erwähnten Unternehmen habe ich unter einem Dach als PINKTANK zusammengefasst.
Das klingt, als hättest Du Dich öfter mal neu erfunden und/oder gern noch eins draufgesetzt.
Immer wieder! Transformation ist ein stetiger Begleiter im Leben. Genau wie wir regelmäßig bei unseren digitalen Geräten ein Update durchführen, ist es auch sinnvoll, sich selbst oder sein Unternehmen regelmäßig zu hinterfragen. Alles wandelt sich so schnell, dass man das schnell aus den Augen verlieren kann. Was ich nicht mag: Alles so weitermachen, wie man es immer schon gemacht hat. Das gilt für mich beruflich wie privat!
Hast Du einen Rat an Frauen, die sich in der Mitte des Lebens neu aufstellen?
Sie sollen die Chance packen, mutig vorangehen und vor allem an sich glauben. Frauen sollten nicht immer die Fehler bei sich suchen, sondern mit voller Energie das tun, was sie sicherlich schon lange tun wollten. Es ist nie zu spät.
Wie gehst Du eigentlich mit Misserfolgen um?
Da gibt es viele Möglichkeiten … Zum Glück bin ich ein positiv eingestellter Mensch und sehe das vor allem als Lernprozess.
Was empfindest Du heute anders als noch vor 20/30 Jahren?
Ich war so jung und hübsch; das war mir damals nicht bewusst, was schade ist. Ansonsten habe ich das Gefühl, dass die Menschen früher unkomplizierter und pragmatischer waren. Ein Handschlag hat noch viel gegolten, was ich heute als anders empfinde.
Wie empfindest Du Deine derzeitige Lebensphase?
Ich finde jede meiner Lebensphasen interessant. Doch jetzt gerade geht mir alles zu langsam vorwärts … in Gedanken bin ich bereits viel weiter. Obwohl, auch das wird sich wieder ändern.
Was hat Dich zu dem gemacht, was Du bist?
Dass ich immer an mich glaubte und meinen Willen durchgesetzt habe.
Was möchtest Du unbedingt in diesem Leben noch mal tun/lernen/ausprobieren?
Ich möchte irgendwann mal – doch ich schiebe es immer vor mir her – Englisch erlernen.
Was hast Du zuletzt zum allerersten Mal gemacht?
Einen Metaverse-Kurs besucht.
Dein größtes Laster?
Ich mache nicht gerne Urlaub.
Wie oder womit tankst Du am besten auf?
Mit der Farbe Pink und dass ich viele Inspirationen aufsauge, dort wo ich gerade bin. Das bedeutet überall und immer.
Was inspiriert Dich besonders?
Laute Musik, KünstlerInnen wie Niki de Saint Phalle, Hundertwasser, Gaudí, bunte Farben und gutes Essen.
Auf was kannst Du locker verzichten?
Auf Meeresfrüchte!
Ohne was gehst Du nie aus dem Haus?
Wimperntusche.
Vielen Dank!
Das Interview führte Gerlind Hector, die ebenfalls an den Vorteil von Mensch zur Maschine glaubt. Weil sie auf Zack ist, hat sie längst einen Account bei CHAT GPT und nutzt das Tool für nervige Doofmanns-Aufgaben. Cordelia Hagi hat nämlich recht: Der Mensch, in diesem Fall Gerlind, ist tausendmal witziger, spritziger, pfiffiger und fantasievoller als der Chatbot. Noch jedenfalls!
Wenn Du auch Lust hast, uns von Deiner Neuaufstellung zu erzählen und ein tolles Foto von Dir hast, schreib eine MAIL