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Palais F*luxx

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Macht doch, was ihr wollt!

Jeden zweiten Mittwoch stellen wir Euch eine Frau vor, die ihr Leben umgekrempelt hat
oder mittendrin ist in der Veränderung

Heute: Nadia Doukali

Sie schwört aufs Lachen und kennt das beste Versteck für Geldscheine: Nadia Doukali
© privat


Nadia Doukali schreibt nicht nur tiefgründige und berührende Kinderbücher, sondern liebt und lebt ihre Vielseitigkeit voll aus: Als Grenzgängerin zwischen den Kulturen hat sie eine halal-koscher-köstliche Schokolade und einen Ramadan-Kalender erfunden. Warum sie sich für Seniorenmatratzen interessiert und von Silikonbrüsten abrät, erzählt sie hier.

Name: Nadia Doukali
Alter: 51 Jahre
Beruf: Unternehmerin, Kinderbuchautorin
Wohnt in: Frankfurt
Motto: Im Glauben schwebst Du, im Wissen stehst Du.

Was beschäftigt Dich zurzeit am meisten?
Ich beobachte aktuell, dass wir dem digitalen Ich zum Teil mehr Wert beimessen als dem realen Ich. Dabei vereinsamen wir in dem Glauben, Teil einer großen Community zu sein, obwohl wir in Wahrheit mehr und mehr vereinzeln. Tatsächlich bin ich gerade dabei, mich ein wenig neu zu erfinden. Was es am Ende wird … wer weiß. Aber eins ist klar: Das Schreiben und kreative Entwickeln von Produkten werden mich auch weiterhin begleiten. Neuanfänge – ob privat oder beruflich – begleiten mich schon mein ganzes Leben. Ich empfinde das meist als sehr befreiend.

Hast Du berufliche Träume?
Eigentlich wollte ich immer Schauspielerin werden. Aber was mich auch reizen würde, wäre der Beruf Hebamme. Das ist tatsächlich ein kleiner Traum von mir.

Du bist ungemein vielseitig. Was würdest Du als Deinen größten Erfolg bezeichnen?
Das kommt auf die Definition an. Auf meine drei Söhne bin ich natürlich stolz, aber entspricht das nicht wieder dem Klischee, das wir von Frauen haben? Ich bin Mutter, aber auch vieles andere: Ich bin in Marrakesch geboren, als Muslimin erzogen, aber in einen katholischen Kindergarten gegangen. Ich habe mich ehrenamtlich mit der Frauenveranstaltung „Hafla Anisa” für den marokkanisch-deutschen Kulturdialog engagiert, Kinderbücher geschrieben und daraus Hörbücher produziert. Aber tatsächlich denke ich, dass ich meine größten Erfolge selbst gar nicht bewerten kann; vielleicht sollten das andere tun, nach meinem Ableben?! Die Gedanken rund um Leben und Tod beschäftigen mich einfach… auch in meinen Büchern. Nebenbei bin ich außerdem ehrenamtliche Botschafterin der IFB-Stiftung, Inklusion durch Förderung und Betreuung.

Gibt es etwas, das Dich antreibt, das Dich inspiriert?
Ich habe in meinem Leben viele Frauen kennengelernt, die zwar Analphabetinnen waren, keinen Zugang zu Technik etc. hatten – aber sich dank ihres untrüglichen Instinktes so gut auf ihr Gefühl und ihren Verstand verlassen konnten, dass sie bewusster und sicherer durchs Leben gingen als viele Frauen in reichen und vermeintlich zivilisierteren Ländern. Das fasziniert und inspiriert mich ungemein.

Wie empfindest Du Deine derzeitige Lebensphase?
Als unglaublich befreiend. Mir ging es noch nie im Leben so gut, vor allem, weil ich mich darauf konzentriere, was mir guttut. Was mich runterzieht, wird einfach links liegen gelassen.

Und wie oder womit tankst Du am besten auf?
Laut lachen empfinde ich als total befreiend. Es gibt keinen besseren Energie-Booster.

Hast Du einen Rat an Frauen, die sich in der Mitte des Lebens neu aufstellen?
Ja. Tief durchatmen und los! Jeder Traum und jeder Wunsch ist letztendlich ein Glaube, der Dich motiviert, diesen mit viel Kraft und Wissen zu erreichen. Das Wichtigste: Hört auf Euren Bauch und – ganz pragmatisch – vertraut niemandem Euer Geld an. Versteckt Eure Geldscheine lieber im BH; da sind sie garantiert sicherer aufgehoben. Wer Euch dann noch zu nahe kommt, kassiert eine Watschen, ganz einfach. Also: Vergrößert Eure Brüste lieber mit Geldscheinen als mit Silikon!

Was hast Du zuletzt zum allerersten Mal gemacht?
Ganz ehrlich? Ich habe nach Matratzen für Senioren gegoogelt – für mich.

Was wäre Dein Rat an Dein früheres Ich?
Leg Dein Geld in den BH!!! 

Vielen Dank!

Das Interview führte Gerlind Hector, die Nadia Doukalis Vielseitigkeit und Ideenreichtum schwer beeindruckt hat. Neben Nadias großartigem Engagement und den wunderbaren Kinderbüchern hat sie besonders „Iftarlade“ getriggert. Die Schokolade, die sowohl halal als auch koscher ist, gibt’s nämlich auch in der ungewöhnlichen Geschmacksrichtung „Dattel“. Da zeigt sich, dass bei aller Sehnsucht nach dem warmen Süden München auch ganz schön ist. Ist die Idee, in Marocco Schokolade essen zu wollen, doch nur bedingt eine gute.

Nadias (Hör-)Bücher
Nadias Datteltraum: Yammlou

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