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Palais F*luxx

Online-Magazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre

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Mein erstes Kribbeln

Acht Stimmen berichten von ihrer ersten Erfahrung und Selbstbefriedigung als Mädchen:

Mir fiel auf – ich denke, deutlich bevor ich zehn  Jahre alt war –, dass Fiebermessen im Po anregend war und gute Gefühle auslöste. Ich habe das dann sehr gründlich gemacht! Es war fast schade, wieder gesund zu werden.
Mit einem etwas jüngeren Nachbarsjungen gab es so im Alter um zehn, elf eine Geschichte ohne Worte: Ich hatte mich über die Sofalehne gelegt, im Sommer, mit Rock. Und er lüftete mir den Rock, mehr und mehr, und schaute drunter. Ich tat so, als würde ich es nicht bemerken und hatte mindestens ein ziemliches Kribbeln und den Wunsch, dass er wagemutig weiter forsche.
Elke

Ich glaube, der erste junge Mann, der mir Stromschläge ins Herz schießen ließ, hieß Joachim. Ich war in der 8. oder 9. Klasse. Mein erster Höhepunkt, der bereits alles in sich trug, was erst sehr viel später Wahrheit werden sollte, trug sich zu, als sich unsere Hände auf dem Treppengeländer der Reinbeker Realschule berührten. Ich habe nie ein Wort mit ihm gesprochen.
Martina

Ich war vielleicht acht oder neun Jahre alt. Meine Mutter und ich waren bei einer befreundeten Familie an Heiligabend eingeladen. Nach dem Essen haben wir Kinder uns ins geräumige Treppenhaus des recht herrschaftlichen, alten Hauses verzogen. Dort haben wir mit unseren Geschenken gespielt, uns was erzählt, was Kinder eben so machen. Was ich noch sehr genau weiß, ist, dass ich auf dem blank polierten Treppengeländer aus dunklem Holz heruntergerutscht bin, immer und immer wieder. Es war sehr angenehm, ein bisschen kribbelig und warm. Es fühlte sich ausgesprochen gut an! Ich fand es interessant, konnte mir allerdings meine Empfindungen nicht erklären. Ich bin dann noch ein paar Mal öfter als nötig dieses Geländer heruntergerutscht und habe mir die Sache gemerkt, für alle Fälle …
Monique

Im Kinderheim. Ich war acht oder so. Am Morgen müssen sich alle Mädchen zusammen im großen Badezimmer waschen. Eine sieht komisch aus. Haare da unten. Und Busen. So peinlich. Wir gucken immer wieder hin. Ein Mädchen sagt zu mir: Ich will so was nicht. Ich sage: Wir kriegen so was nicht! 
Versprochen?, fragt das Mädchen. Ja, schwöre ich.
Später erzähle ich meiner Cousine, sieben, davon. Ich übernachte bei ihr, wir liegen in ihrem Bett, ich soll alles ganz genau erzählen. Das mit den Wackeldingern und den Haaren. Und dann?, fragt meine Cousine. Nix dann, sage ich und fühle bei mir und bei ihr, ob die schrecklichen Haare schon kommen.
Meine Cousine und ich haben schon öfter Schweinkram gemacht. Uns angefasst. Ich beichte in der Kirche: Unzucht mit anderen getrieben. Unzucht ist toll, finde ich. Jetzt denke ich wieder an das da unten und das da oben. Je mehr ich mir das vorstelle, desto mehr ist es so, als ob man aufs Klo muss, ohne aufs Klo zu müssen. Meine Cousine sagt: Du guckst so komisch. Stirbst du? So sterben mit acht ist toll, ich schwöre.
Emily

Es gab zwei wohlige Schauermomente als Kind: Auf der Wiese hinter unserem Haus stand eine Teppichklopfstange. Die war eigentlich zu hoch für mich, dennoch kam ich drauf und habe daran Schweinebaumel gemacht. Beim Hinundherschaukeln, kopfüber, den Körper gut angespannt, da kam das erste bemerkenswerte Gefühl. Das zweite Mal war im Schwimmbad beim Brustschwimmen, die froschartigen Beinbewegungen haben was ausgelöst und ich wollte nicht mehr aufhören zu schwimmen. 

Als Vier- oder Fünfjährige ritt ich auf Papas Fuß, wenn er im Sitzen die Beine übereinandergeschlagen hatte, und wollte, dass er heftig wippt. Oh, was war das für ein tolles Gefühl! (Papa muss das doch geahnt haben …) Abends im Bett suchte ich dann mit allen Fingern die Stellen, die sich so gut angefühlt hatten, und wusste, dass da irgendwo auch was rein muss. In meiner Fantasie waren es oft ganze Möbelstücke.
Die Echse

Wir waren vielleicht sechs oder sieben Jahre alt. Meine beste Freundin Carina und ich. Jeden Tag sahen wir uns, spielten Indianer und Cowboy oder auch noch mit Puppen, verschlangen Süßigkeiten und tobten durch den Garten. Dort stand ein riesiges Trampolin, damals noch eine absolute Einzigartigkeit, selbst in den Nobelvorort, in dem ich aufgewachsen bin. Irgendwann fingen wir an, uns gegenseitig auf dem Trampolin auf dem Rücken liegend festzubinden, nicht doll, nur so, dass ich allein nicht mehr loskam – und dann hopste die andere leicht herum. Es war lustig. Ich lag da, mit weit gespreizten Beinen und Armen, hilflos dem Geschaukel des Trampolins ausgeliefert und … es kribbelte. Mehr nicht. Was ich dabei gedacht hab? Keine Ahnung. War ich schon aufgeklärt? Vermutlich. Es war nix Großes zum Erzählen. Doch wie es ich angefühlt hat, weiß ich noch heute. Jederzeit aktivierbar. Schön und ein bisschen aufregend. 
Doris

Es muss in den Sommerferien gewesen sein, zwischen der fünften und der sechsten Klasse. Ich kann mich noch gut erinnern, dass eine Freundin in unserer Mädchen-Jugendgruppe kurz vor den Ferien etwas erzählte, das ich nicht so ganz verstand und das ich auch inhaltlich nicht mehr ganz zusammenbekomme – klar war jedenfalls, es ging um „da unten“ und es war aufregend und hochspannend.
In den besagten Sommerferien machte ich dann eine sehr interessante Entdeckung und mir war auch gleich klar, dass es das sein musste, worüber meine Freundin gesprochen hatte: Da unten geht was vor sich, das sich echt toll und zugleich irgendwie verboten anfühlt.
Es geschah im Freibad. Ich stand im Wasser am Beckenrand herum, die Füße auf dem kleinen Beckensims abgestellt, die Arme draußen auf dem Plastikgitter, in dem gurgelnd das Wasser verschwand. Und dann war da noch diese Düse in der Beckenwand, aus der mit einem starken Strahl das Wasser ins Schwimmbecken einströmte. Zuerst fand ich es einfach schön, mir damit den Rücken und die Beine massieren zu lassen. Doch dann merkte ich noch etwas anderes … Ich konnte mich auf diesen dicken, starken Strahl quasi draufsetzen und es fühlte sich so besonders gut an – ein Gefühl, das ich nicht einordnen konnte und von dem ich wusste, dass ich es von jetzt an immer wieder fühlen wollte.
Und da Ferien waren, konnte ich herumexperimentieren, wie sich dieses Gefühl wiederherstellen ließ, was ich machen und welche Stelle ich treffen musste, um es noch einmal zu erzeugen. Wie es genau weiterging, weiß ich zwar nicht mehr, doch irgendwie kam ich über den Duschkopf zur elektrischen Zahnbürste, mit der ich in den folgenden Jahren eine intensive Zeit verbrachte. Ich hatte bei meinen Experimenten entdeckt, dass eine seitlich links am Schlüppirand angesetzte und sich über den Stoff bewegende elektrische Zahnbürste ebenso große Freuden bereiten kann. Nach dieser Entdeckung hatte ich eine intensive Zeit mit viel „Zähneputzen“.
An was ich mich allerdings noch genau erinnere: Als die Ferien vorbei waren, wollte ich in besagter Mädchenrunde stolz von meinen Erlebnissen berichten – und stellte fest, dass das offenbar höchst unangemessen war. Die Stimmung war deutlich anders als vor den Ferien, ich weiß noch genau, wie ich mich wunderte, dass das, was zuvor noch eine aufregende Geschichte war, nun in den Bereich „Darüber spricht man nicht“ gehörte und ich schnell wieder aufhörte zu erzählen.
Damit begann dann wahrscheinlich auch das schlechte Gewissen, das ich bekam, wenn ich mich immer wieder ins Badezimmer zur Munddusche verzog; ich hatte meist ein Gefühl von „verboten“. Zum Glück hat mich das in meiner Experimentierfreudigkeit nicht eingeschränkt und glücklicherweise konnte ich diese später auch mit meinem ersten Freund auf ein anderes Level heben, das manche Paare auch im Erwachsenenalter nicht erreichen. Ich war früh dran und bin drangeblieben.
Kerstin

Wenn Ihr auch erzählen wollt, wie Ihr gemerkt habt, dass „da unten was ist“, dann schreibt an: mail@palais-fluxx.de oder über Facebook .

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