Es war ein grauer, kühler Januartag. Ging meine übliche Runde im Schlosspark, trug meine Kamera in der Hand, weil ich auf ein schönes Bild hoffte. Näherte mich der großen Wiese, hinter der ein kleiner Hügel anstieg. Von weitem sah ich dort einen Mann im Gebüsch stehen und über die Wiese blicken, vielleicht auch auf mich. „Was macht er da?“, dachte ich, aber ich konnte es nicht erkennen.
Anders als sonst bog ich schon vor dem Kanal rechts ab und fand es recht einsam hier in dem Wäldchen. Und auf einmal wusste ich, dass der Mann dort auf mich warten würde, und mir wurde klar, dass ich genau deswegen abgebogen war. Noch eine Biegung, da stand er im Gebüsch, vielleicht acht Meter von mir entfernt. Er hatte eine Halbglatze und trug sein langes, fettiges Haar nach hinten gekämmt. Er stand seitlich, schien mich nicht zu bemerken, und als ich näherkam, sah ich, dass er seinen nackten Schwanz rieb, sodass er blass wie eine weiße Schlange im trüben Nachmittagslicht schwang. Ich hob im Gehen die Kamera hoch und drückte ab. Nun war ich nur noch drei Meter entfernt, und endlich zeigte er mir seine volle Breitseite. Zärtlich, als sei ich seine lang vermisste Geliebte, klebte er seine Augen auf mich, ein entschuldigendes, beinahe liebliches Lächeln über dem traurigen Schnauzer. Seinen Schwanz rieb er mit beiden Händen – so schnell, dass er zuckte. Ich blieb stehen, richtete die Kamera auf ihn und schoss ein zweites Mal. Die Augenbrauen des Mannes stiegen hoch, sein gutes Stück fiel herunter. Er zog die Jacke über seine Mitte, drehte sich um und stolperte in die Büsche. Einen Orgasmus hatte er wohl nicht, aber ich fühlte etwas Ähnliches, als ich weiterging.