Kiffen hilft
Das letzte Mal Sex hatte ich letzten Freitag. Wir haben jeden Freitag Sex, wenn’s irgendwie geht, mein Mann und ich. Falls freitags nicht klappt, weil wir eingeladen sind oder so, dann samstags.
Dieses Ritual ist entstanden, als unsere beiden Kinder ganz klein waren und wir gemerkt haben: Wenn wir uns nicht verabreden zum Sex, passiert es ganz schnell, dass wir gar keinen mehr haben. Mein Mann und ich sind seit über zwanzig Jahren zusammen: Er kann und konnte immer, ich jedoch war damals unter der Woche so total fertig und platt, dass ich gesagt habe: Also wenn, dann bitte nur, wenn ich weiß, dass ich am nächsten Tag ausschlafen kann. So ist der Freitag unser Sex-Tag geworden. Inzwischen sind die Kinder schon 15 und 17 Jahre alt, aber das Ritual haben wir beibehalten. Weil es sich so bewährt hat.
Die einzige Veränderung im Laufe der Zeit besteht darin, dass wir seit ungefähr zehn Jahren meistens ein bisschen kiffen, bevor wir vögeln. Mir hilft das, mich zu entspannen und schneller in Fahrt zu kommen: Bekifft empfindet man ja Berührungen ungleich intensiver, als viel erregender als im nüchternen Zustand.
Außerdem schweißt es uns auf lustige Weise zusammen, da wir etwas Illegales tun, von dem wir nicht wollen, dass die Kinder es mitbekommen – so wenig wie von unserem Sex. Wir warten also immer, bis wir sicher sind, dass sie nicht mehr aus ihrem Zimmer kommen oder bis sie ausgegangen sind. Dann kiffen wir in der Küche unter der laufenden Dunstabzugshaube, damit es ganz bestimmt nicht nach Joint riecht. Und weil das so albern ist, lachen wir viel. Dann gehen wir ins Schlafzimmer und schließen die Tür hinter uns ab. Sicherheitshalber.
E., 48
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