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Palais F*luxx

Online-Magazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre

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Suite Suzette

Outdoor-Vergnügen

Suzette Oh – unsere Kolumnistin weiß, was sie möchte. Jeden zweiten Donnerstag besuchen wir sie in ihrem Boudoir und lauschen ihrem Bettgeflüster

Ach ja, diese Frühlingstage. Endlich zirpt es wieder, die Bäume blühen, wir schmeißen die Winterjacken weg und freuen uns über eine steigende Libido. Je stärker die Sonne scheint, desto schneller steigt auch der eigene Lustpegel. Wissenschaftlich erwiesen. Unser Serotoninspiegel macht uns mitunter so happy, dass wir auf die verrücktesten Ideen kommen. Zum Beispiel Sex im Freien.

Ich bin nur mäßiger Fan davon. Die Realität ist mitunter deutlich profaner als das, was man sich so vorstellt. Eine meiner ersten Erfahrungen machte ich in einem Urlaub in der Provence. Es war mega heiß, wir fuhren an der Gorges du Verdun entlang, einer beeindruckenden Schlucht mit riesigem Fluss, als meinen damaligen Freund und mich die große Lust überkam. Das Höschen ließ ich gleich im Auto und wir schlugen uns in ein nahes Wäldchen. Ohne große Anlaufzeit kamen wir zur Sache. Natürlich spielt die Gefahr erwischt zu werden, eine durchaus heiße Rolle bei Outdoor-Sex. Blöd ist es nur, wenn man an sehr entscheidender Stelle – kurz vorm Orgasmus – gestört wird. So war es nämlich bei uns. Während ich kurz davor war abzuheben, hörten wir Stimmen und sahen von weitem ein paar Wanderer unbeirrt in unsere Richtung laufen. Schnell zogen wir unsere Klamotten hoch, setzten uns unschuldig auf einen Baumstamm und taten so, als hätten wir Schatten gesucht. Danach war es allerdings mit der Stimmung vorbei. Wir gingen zurück zum Auto und ich hatte den Rest des Nachmittags nicht die beste Laune. Am Abend kam dann die Erlösung. Ganz konventionell im Bett.

Schön nur für Filmszenen: Sex on the beach
Sehr romantische Vorstellungen verbinden wir ja auch häufig mit Sex am Strand. Und man soll ja nichts unversucht lassen, dachte ich mir in einem Sommer auf der Île de Ré mit einem anderen Kerl. Wir waren mit dem Fahrrad zu einer einsamen Bucht gefahren. Damals war die Insel eh noch ein Geheimtipp und nicht überlaufen. Nachdem wir etwas in der Sonne gedöst hatten, begann mein Begleiter mich aus dem Bikini zu schälen. Wir knutschten und wälzten uns im Sand und waren super angetörnt. Oh weh jedoch, als wir anfingen zu vögeln. Sein Penis fühlte sich in mir an wie Sandpapier. An Lust und Freude war nicht zu denken. Sand in der Muschi ist echt kein Spaß. Wir mussten abbrechen. Es hat übrigens noch Tage gedauert, bis die letzten Sandkörner aus mir verschwunden waren. Seitdem ist Sex am Strand für mich tabu.

Garten der Gefahr
Im letzten Jahr besuchte ich meinen Lover auf dem Land, es war einer jener lauen Spätsommerabende, wo man einfach das Leben noch mal voll auskosten möchte, bevor sich der Herbst und die Kühle ins Leben einschleichen. Schon etwas angetrunken lagen wir auf dem Gras und fingen an rumzumachen. Die Grashalme kitzelten angenehm im Rücken, der Geruch von Gras beflügelte meine Lust, der Mond schien verzückt von oben. Wir waren in voller Action, als ich plötzlich einen Hund bellen hörte und kurze Zeit später ein Lichtstrahl über uns hinwegglitt. Ehe wir uns auseinandersortiert hatten, war der Hund schon auf meinen Lover gesprungen und biss ihn in den Po. Leider kein Scherz. Gleichzeitig polterte von hinten eine Stimme. Es war der Nachbar, der dachte, dass ein Einbruch drohte. Den Rest der Nacht verarztete ich den Mann, am nächsten Tag ließ er sich sicherheitshalber eine Tetanus-Spritze geben. Heute lachen wir uns kaputt über diese Nacht, aber seitdem gucken wir uns Outdoor-Spiele lieber im Porno an.

Ich will überhaupt niemanden entmutigen. Aber mitunter denke ich, nicht jede Fantasie muss ausgelebt werden. Manchmal sind diese eben geiler, wenn sie im Reich der Fantasien bleiben.

Zu den Highlights, die dem Reality-Check standhalten, zählt für mich übrigens eine ganz besondere Gattung von Outdoor-Spielen: Parkplatz-Sex. Der kann verdammt aufregend sein, wenn man ein paar Spielregeln beachtet. Dazu demnächst mehr an dieser Stelle.


Suzette Oh ist im besten Alter, um die richtige in Theorie und Praxis erfahrene Sexpertin für uns zu sein. Tatsächlich hört sie außerhalb der gedämmten Wände auf einen anderen Namen, möchte aber auch weiterhin die Bestellung für ihre Schwarzwälderkirschtorte zum Geburtstag aufgeben, ohne dass die Verkäuferin kreischt: „Ich kenn Sie! Sie sind die tolle Sex-Kolumnistin!“
Wer jetzt schnell mehr von ihr lesen möchte, klickt auf die Links. Suzette Oh hat nämlich bereits aussagekräftige Bücher veröffentlicht, als da wären ihr „Pussy Diary“ und ihre erotische Phantasien in Bezug auf das Erben eines Hauses. Bzw. ein Hotel der Lust.
Suzette Oh auf Instagram

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