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Palais F*luxx

Online-Magazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre

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Alle, die kurz vor dem Fest noch gute, feministische Buchempfehlungen brauchen, sind hier richtig!

Simone Glöckler empfiehlt die weibliche Anthologie von Herausgeberin Sandra Kegel ohne Einschränkung. Ein Must-have fürs Bücherregal.
Ein Kilogramm weibliche Kurzprosa fürs Bücherregal

Es ist nicht nur eine Anthologie, es ist DIE Anthologie, die Sandra Kegel im Manesse Verlag herausgegeben hat. 101 Short Stories von 101 Autorinnen, die teils weltbekannt, teils unbekannt unseren literarischen Horizont erweitern. Denn es geht nicht nur liebliche Frauenthemen oder das Aufbegehren gegen das enge Lebenskorsett  – in dem Band wird die ganze Welt besprochen – aus weiblicher Sicht. Noch habe ich nur den Bruchteil der Geschichten gelesen, was nicht nur an der Fülle liegt, sondern dass ich mich in der eigenen Recherche zu den mir bis dato unbekannten Autorinnen verloren habe. Die beigefügten Kurzviten bieten dafür den optimalen Einstieg.

Sandra Kegel hat sich zeitlich an den Geburtsjahrgängen 1845 bis etwa 1920 in die Recherche begeben, und neben besagten weltbekannten Autorinnen wie Agatha Christie, Virginia Woolf oder Colette auch Autorinnen mit den Muttersprachen persisch, koreanisch oder Urdu versammelt. Zahlreiche Geschichten sind erstmalig ins Deutsche und der Großteil aller Stories von Frauen übersetzt. Da hüpft mein Herz vor Freude ob des Gesamtpakets so hoch, dass ich behaupte:

Diese literarische Zeit- und Weltreise ist eine der wichtigsten Veröffentlichungen in diesem Jahr, denn ein solch großartiges Panorama weiblicher Erzählkunst war längst überfällig.

Empfehlung von Simone Glöckler

Prosaische Passionen, Hrsg: Sandra Kegel, Manesse Verlag, 928 Seiten, 40 Euro. Hier bestellen

Unsere Palast-Freundin Andrea Ernst ist eine der wichtigsten österreichischen Journalist*innen, die sich dem Feminismus verschrieben haben. 1982 gehörte sie neben Frauen* wie Gerda Neyer zu den Begründer*innen eines feministischen Netzwerkes, das sich gegen Frauenfeindlichkeit in der Entwicklungshilfe engagierte.
Jetzt, 40 Jahre später haben Gerda und Andrea sich mit anderen Feminist*innen zusammengetan und ein Buch herausgebracht, in dem sie zusammen mit Frauen* aus dem globalen Süden einen Blick auf die Entwicklung der Frauenrechte und der Situation von Frauen weltweit werfen.
„Wie feministische Kämpfe Arbeit, Ökologie und Politik verändern“ ist der Untertitel unter dem sie etwa in dem Kapitel „Gewalt“ auf 50 Jahre Kampf für Frauenrechte in Kolumbien ebenso gucken, wie auf aktuelle Themen wie den Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention. „Arbeit“ und „Reproduktion“ sind ebenso Kapitel wie „Anti-Rassismus und Postkolonialismus“ und „Umwelt und Klima“. Bewaffneter Kampf in lateinamerikanischen Guerrillabewegungen wird ebenso beleuchtet wie der Blick auf georgische Feministinnen und feministische Außen- und Handelspolitik geworfen wird.

Den Herausgeberinnen ist vor allem ein enorm spannendes, aber eben auch ein die Welt umspannendes Buch über die Lebenssituation von Frauen* gelungen. Es ist enorm wissensreich und dabei so gut zu lesen, dass man fast vergisst, was man hier liest – wären die Fakten mitunter nicht so erschütternd. Und so kommt man aus dem ungläubigen Staunen über diese beknackte männliche Welt, ihre Regeln und Unterdrückungsmechanismen nicht heraus – und trifft gleichzeitig auf Frauen*, die unerschrocken und kampfesmutig das gängige Bild auf links drehen. Und die – im Gegensatz zu den meisten westlichen Feminist*innen – mit ihrem Handeln ein beachtliches Risiko eingehen.

Global Female Future, Andrea Ernst u.a. (Hrsg.), Kremayer & Scheriau, 208 Seiten, 24 Euro. Hier bestellen

Empfehlung: Silke Burmester

Dieser Kanon birgt eine Fülle an unterhaltsamen, informativen Porträts lebender und bereits verstorbener Autorinnen – ebenfalls eine klare Leseempfehlung von Simone Glöckler.

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