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Palais F*luxx

Online-Magazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre

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Wir werden vier!

Zum Geburtstag von Palais F*luxx Dank, Raketen und ein paar Gedanken von Silke Burmester. Der Frau, die so tollkühn ist, nicht nur einen Palast für Frauen 47+ errichten zu wollen, sondern gleich ein ganzes Imperium!

KI sei Dank gibt es eine adäquate Torte!



Wir werden heute vier! Am 31. Oktober 2020, drei Minuten vor null Uhr wurde die Taste des Computers gedrückt, mit der wir Palais F*luxx in die Welt schickten. Mit nichts Geringerem als dem Ziel, das Bild von Frauen* 47+ zu verändern.

Läuft, würde ich sagen.

Überhaupt läuft viel. Und wie es zu so einem Geburtstag gehört, hatte ich begonnen, das Viele aufzuzählen, das in diesen vier Jahren erreicht wurde. Aber – das schmeckte schal. Der Text, den ich geschrieben habe, ist ein doofer. Er ist dumpf und muffig und weit entfernt von dem, um was es geht: zu feiern, die Raketen zu zünden und uns gegenseitig entzückend anmutende, himmlisch schmeckende, süßlich überteuerte Tartelettes ins Gesicht zu werfen.

Deswegen stampfe ich das ein und schreibe einfach auf, was ich aus diesem Anlass sagen möchte:

Ich freu mich!

Ich bin unglaublich begeistert und ich liebe, was wir erschaffen und geschafft haben!

Ich danke allen so unendlich, die helfen, mitmachen, die dabei sind und an die Sache glauben!

Ich habe noch so viel Lust auf mehr!

Ich bin überzeugt, wenn Geld da ist, wird Palais F*luxx DAS Riesending sein. Groß. Mächtig. Relevant.

Ich bin nicht sicher, ob ich bis dahin durchhalte, denn es ist so, so anstrengend. Palais F*luxx ist in den vier Jahren fantastisch gewachsen, größer und größer geworden, immer mehr Zimmer, immer mehr Räume, immer mehr Aufgaben, doch es fehlt an Personal. Weil kein Geld da ist, bleibt alles an den zweieinhalb Personen hängen, die sich reinknien – und es ist schlicht zu viel. Es erinnert mich an die Frauenzeitschrift, bei der ich mal gearbeitet habe. Nur bin ich dieses Mal die Chefredakteurin, ihre Assistentin, die Frau in der Poststelle, die Ressortleiterin, die Bildchefin, die Eventmanagerin, die Einkäuferin, die Marketingfrau, die Leserinnen*briefredakteurin, die Frau am Empfang, die Reisestelle, die Praktikantin, die Pressesprecherin und die Geschäftsführerin in einem. Und dann auch noch Social-Media-Bespielerin, was allein schon eine Tätigkeit für sich ist. Nebenbei muss ich irgendwie noch meinen Lebensunterhalt zusammenbekommen. Würde Anette Frisch nicht seit einem halben Jahr die Website bestücken, wäre das alles schon implodiert. Und Eva Häberle, die bei der UG-Gründung in die Geschäftsführung eingestiegen ist, opfert ihre Nerven im Kontakt mit Behörden und Ämtern, die ihre eigenen Formulare nicht erklären können.

Überhaupt, die UG-Gründung! Wenn man erstmal eine Firma sei, hat es geheißen, würden sich die Dinge entwickeln. Man würde eine Firma werden. Das Einzige, was sich entwickelt, ist, dass Schrecken und Leute, die Geld von einem wollen, mehr werden.

Was lästig ist, wird mehr, während das Wachstum, das zählen würde, auf der Stelle tritt. Es nervt mich, dass wir etwa beim Fluxxletter an der Zahl der 5000 Abonnent*innen festhängen und ich weiß, würden wir Rezepte veröffentlichen und über Essen reden, würde die Zahl herrlich wachsen. Ebenso wie die Abrufzahlen der Website. Aber ich will nicht über Rezepte reden. Ich möchte, dass wir unsere Kraft und Energie nutzen, um die Gesellschaft voranzubringen. Unsere Gleichstellung zu erreichen. Und jetzt neu im Sortiment: ein neues Bild von Frauen* 47+ zu verankern.

Immerhin, „ein neues Bild von Frauen* 47+ zu verankern“, ist der Knaller. Es macht so viel Spaß! Es ist mir, trotz des Zuviels, eine Riesenfreude. Das zu tun, Frauen* 47+ zu stärken und dafür so viel Anerkennung zu bekommen, so viel Zuspruch von Euch und auch Eure finanzielle Unterstützung, ist der Zopf, an dem ich mich immer wieder aus dem Wasser des Zweifelns und der Resignation ziehe.

Ich kann mich nicht erinnern, dass mich eine Arbeit so erfüllt hat wie die, die ich jetzt mache: den Blick auf Frauen* 47+ und die Eigenwahrnehmung von Frauen* 47+ nach vorn zu bringen. Dahin, wo die Kraft und die Freude sind. Dahin, wo es leuchtet.

In diesem Sinne danke ich allen, die dabei sind, die mitmachen, die das Tun unterstützen. Die Lust haben, Teil unserer Rausch- und Revolte-Truppe zu sein, ob in den Wechseljahren, davor oder danach. Scheiß auf die Zuschreibungen! Lasst uns auch im fünften Jahr von Palais F*luxx zeigen, dass wir so viel mehr sind als Versorger*innen und Kümmer*innen. Dass so viel mehr in uns steckt als die Interessen, die uns zugeschrieben werden. Dass wir Begabungen haben, die unser Umfeld nicht erahnt! Dass wir Kraft und Energie in uns tragen, mit denen wir die Gesellschaft verändern können! Dass wir die vollgeladene Es-reicht-Rakete im Hintern haben und funkensprühend loszischen, das Bild von Frauen* 47+ weltweit auf den Kopf zu stellen!

Und für alle, die ich verärgert habe, weil Rezepte keinen Platz haben sollen, etwas Versöhnliches: In diesem Video wird gezeigt, wie man mit Zitrone und Natron eine Rakete baut.

In diesem Sinne: Auf die Vier, auf das fünfte Jahr!

Und: Leuchten, jetzt!

Eure Silke


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