Frauen berichten, wie der Sex bei ihnen war
Seitensprung & Selbstwertgefühl
Ein Seitensprung sollte meine Ehe retten und mein Selbstwertgefühl stärken, nachdem mein Mann mich immer wieder betrogen hat. Um es vorwegzunehmen: Letzteres hat funktioniert, Ersteres nicht. Also gleich mal bei zwei Internetseiten angemeldet, um überhaupt eine Zuschrift zu bekommen, so dachte ich. Ergebnis war eine Menge Arbeit, um aus der Flut von Zuschriften einen passenden Ehebruchspartner zu finden.
Der Große, Muskulöse, in meinem Alter sollte es sein. Ein wenig hin- und hergeschrieben, dann kam es zum Treffen. Erst essen gehen, kennenlernen, entscheiden – ja, es geht ins Hotel. Knutschend auf dem U-Bahnhof – fast wie mit 16. Aufregend, erregend, fremde Haut nach 30 Jahren, faszinierend, fallenlassen, genießen, seine Hände überall. Es kribbelt, Kopf ist ausgeschaltet – bis zu der Frage: „Magst du ihn?“ Ich war perplex. Wen? Seinen großen Zeh? Nach der ersten Irritation war mir klar, dass er seinen Penis meinte. Was soll man auf diese Frage antworten? „Ja, sehr, er ist so klein und süß.“ oder „Lang ist er ja, aber dicker wäre er mir lieber.“ oder „Na, ich hoffe, er entwickelt sich noch.“ Ich habe es dann mal als Aufforderung verstanden, seinen Schwanz mit meinem Mund zu verwöhnen. Es war mein erstes Mal. Mein Mann hat dies nie verlangt, und ich hatte kein Verlangen danach. So lutschte ich auch sehr heftig an seinem Ding herum. Wie auch bei anderen Dingen. Quantität ist nicht immer besser als Qualität. Meine Erkenntnis aus diesem Seitensprung: Er rettet die Ehe nicht und Blowjob ist nicht meins.
Ich sollte mich irren. Denn auf den Geschmack gekommen, startete ich nach dem Scheitern meiner Ehe einen zweiten Versuch, vor allem, um mich nach Zeiten der Entbehrung sexuell weiterzubilden. Durch einen Podcast inspiriert, widmete ich mich bei meinem neuen Partner intensiv seinem Schwanz. Zu seinem Glück kam nicht die Frage „Magst du ihn?“. Ich ließ mir Zeit, gab mich ihm voll hin. Es passierte, was ich nie erwartet hätte, es machte mich geil – nur das Verwöhnen seines Schwanzes. Ich genoss es, zwischen seinen Schenkeln den Penis mit der Zunge zu streicheln, ihn zu saugen, tief in meinem Mund aufzunehmen, seine Eier zu lecken. Es floss ein Energiestrom von meinem Mund zu meiner Muschi. Meine Vorstellung vom Blowjob war, dass Frau es dem Mann zum Gefallen macht, aber nicht, weil es die Frau selbst stimuliert. Nie hätte ich gedacht, dass das Schlucken des Spermas bei mir eine gewisse Befriedigung auslöst. Übrigens auch aus Gesundheitsgründen sollte Frau das Sperma in sich aufnehmen. Es enthält verschiedenste Hormone, wie zum Beispiel Dopamin, Vitamine, Elektrolyte und den Stoff Spermidin, welcher geschädigte Zellen reparieren und so den Alterungsprozess etwas aufhalten soll, nur der Eiweißgehalt wird überschätzt. Es soll sogar Frauen geben, die allein durch das Verwöhnen des Schwanzes des Mannes einen Orgasmus bekommen. Ob mir das einmal passiert? Bis jetzt nicht, aber wer weiß … Das Wörtchen „nie“ habe ich jedenfalls aus meinem Wortschatz gestrichen.
Übrigens hat mir mein Dom die Aufgabe gegeben, eine wahre Geschichte für diese Rubrik zu schreiben. Sub-Dom-Verhältnis als emanzipierte und inzwischen wieder selbstbewusste Frau – ist das möglich? Auch eine neue Erfahrung für mich, die aber in einer nächsten Geschichte Platz finden kann.
K., 50 Jahre
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