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Palais F*luxx

Online-Magazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre

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Suite Suzette

Statt Blumen zum Valentinstag: Partnertausch
– und Partner*innen

Suzette Oh – unsere Kolumnistin weiß, was sie möchte. Jeden zweiten Donnerstag besuchen wir sie in ihrem Boudoir und lauschen ihrem Bettgeflüster

Seit Tagen landen unzählige E-Mails in meinem Postfach, die mir irgendwelche Angebote zum Valentinstag machen wollen. Der 14. Februar ist seit ein paar Jahren in der Öffentlichkeit fest als Date etabliert, an dem die Liebe gefeiert werden soll. In einigen Ländern zelebriert man schon seit dem 14. Jahrhundert an diesem Tag die romantischen Gefühle. Heute ist der Valentinstag natürlich vor allem Marketing und Geschäftemacherei, doch selbst in meinem Freundinnen-Kreis ist bereits hektische Planung ausgebrochen. Und wehe einem Partner oder einer Partnerin, der oder die nicht zumindest Blumen mitbringt oder – noch besser – ein stilvolles Dinner in einem tollen Restaurant arrangiert hat. Beim Valentinstag drehen selbst smarte Frauen durch.

Da lobe ich mir doch meine Joyclub-Bekannte, nennen wir sie Biggi, die seit einigen Jahren ein alternatives Valentinstagsprogramm so ganz nach meinem Geschmack auf die Beine stellt. Sie mietet jeweils am 14.2. eine tolle Hotel-Suite und lädt ausgesuchtes Publikum ein, sich nach Strich und Faden erotisch auszutoben. Champagner und stilvolle Kanapees inklusive. In diesen Kreisen ruft verliebtes Rumglucken zu zweit ohnehin nur ein großes Gähnen hervor. Liebe großzügig verteilen und empfangen ist das Motto.

Angeschickert nackt auf dem Hotel-Flur

Im letzten Jahr endete die große Sause allerdings in einem Rausschmiss. Natürlich möchte kein gutes Hotel eine Suite für erotische Eskapaden vermieten bzw. davon etwas mitkriegen. Es startete eigentlich gut. Wir gingen alle tipptopp angezogen und in unverdächtigen Abständen zum Fahrstuhl, fuhren in den 8. Stock und klopften ganz zivil an die Tür. Nach den ersten Drinks und Spielen geriet die Party allerdings etwas außer Rand und Band. Die Musik wurde zu laut, das Jauchzen zu offensichtlich und schließlich liefen zwei ziemlich angeschickerte Typen nackt und grölend auf den Hotelflur und erschreckten Gäste, die gerade friedlich auf ihr Zimmer gehen wollten. Ein paar Minuten später stand die Hotel-Security vor der Tür. So schnell konnten wir uns kaum anziehen, wie die Suite geräumt wurde. Auch wenn mein Eindruck war, die Security-Guys hätten gerne die Tür einfach hinter sich zugezogen und mitgespielt. Biggi landete prompt auf der Shit-Liste des Etablissements. Nun denn.

In diesem Jahr hat sie einen neuen Ort entdeckt. Ein gar nicht übles Stundenhotel, dessen größtes Zimmer sie für einen Abend mietet und einfach mega aufpimpt. Klingt übrigens als Event-Stätte erstmal ziemlich übel, ist aber in der Realität recht chic. Vor allem besteht hier keine Gefahr, bürgerliches Publikum zu erschrecken und rauszufliegen. Ich glaube ja, dass es einer Reihe von Valentins-Pärchen guttun würde, mal einen klassischen Pärchenabend gegen eine feuchte Valentinssause einzutauschen. So viele Paare sitzen stumm und mit eher gelangweilten Minen bei Date-Nights, dass sie mir echt leidtun. Mit offenem Visier Partner oder Partnerin mit anderen zu teilen, kann hingegen das Feuer in einer lauwarm gewordenen Beziehung mächtig anheizen.

Übrigens haben sich durchaus schon neue Paar-Konstellationen auf diesen Partys gefunden, die es miteinander ernst meinen. Nur eben garantiert keine klassische monogame Beziehung führen. Und ihre Valentinstage bestehen aus besonderen Erlebnissen statt vining and dining oder dem xten Parfum-Geschenk.
Mal unter uns: Was ist in diesen Zeiten besser, als sich lebendig zu fühlen und kleine Abenteuer zu zelebrieren?


Suzette Oh ist im besten Alter, um die richtige in Theorie und Praxis erfahrene Sexpertin für uns zu sein. Tatsächlich hört sie außerhalb der gedämmten Wände auf einen anderen Namen, möchte aber auch weiterhin die Bestellung für ihre Schwarzwälderkirschtorte zum Geburtstag aufgeben, ohne dass die Verkäuferin kreischt: „Ich kenn Sie! Sie sind die tolle Sex-Kolumnistin!“
Wer jetzt schnell mehr von ihr lesen möchte, klickt auf die Links. Suzette Oh hat nämlich bereits aussagekräftige Bücher veröffentlicht, als da wären ihr „Pussy Diary“ und ihre erotische Phantasien in Bezug auf das Erben eines Hauses. Bzw. ein Hotel der Lust.
Suzette Oh auf Instagram

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