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Palais F*luxx

Online-Magazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre

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Inka Friedrich hat einige Fragen

Inka Friedrich
Foto: Birthe Filmer

Letzten Herbst habe ich eine schöne Rolle gespielt, meine zweite Oma, sie hat einen 17-jährigen Enkel.

Im realen Leben habe ich einen 17-jährigen Sohn! Ja, ich bin eine „ältere“ Mutter, mein zweiter Sohn ist 15.

Ich frage mich, was ich dann in zehn Jahren spielen werde: eine 80-Jährige – oder gar nichts mehr?

Warum spielen nicht Kolleginnen, die im Alter der Oma sind, diese Frau?

Wovor diese Angst, unser Alter mit heutigen Themen zu erzählen?

Wer findet das nicht erzählenswert?

Ich bin eine von 21 Millionen Frauen in unserer Gesellschaft, die über 47 Jahre alt ist und ihre Rundfunkgebühren bezahlt. Dann möchte ich AUCH meine Themen gespiegelt bekommen als Zuschauerin und sie spielen dürfen als Schauspielerin!

Männliche Schauspielkollegen hingegen sehe ich selten bis gar nicht im Alter „hochspielen“, also in eine Figur spielen, die viel älter ist, als sie es real sind.

Ich liebe es, als Zuschauerin überrascht zu werden von Figuren, die sich mutig, lächerlich, verzweifelt, komisch, verängstigt, unsicher, arrogant, intelligent, raffiniert, naiv durchs Leben schlagen: Was für ein Fest war Emma Thompsons Spiel in „Good luck, Leo Grande“! Oder Frances McDormands „Three billboards outside Ebbing,Missouri“ – großartige Rollen 47+!!

Wenn ich die Aktion Let´s change the picture sehr gerne unterstütze, ist dies quasi auch eine Altersvorsorge, denn ich möchte noch lange mit-spielen!

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