

Arbeitsplatz „Palast“
Das Jahr begann mit dem Experiment einer Workation. Silke hat ihren Arbeitsplatz an einen Ort verlagert, an dem man auch Urlaub machen kann. Hat geklappt. Die vier Wochen auf Gomera waren produktiv und erholsam gleichermaßen. Die Einrichtung eines Arbeitspalastes im Süden sollte unbedingt ins Auge gefasst werden!
Alles drin im Outdoor-Office: Telefon, Telefonbuch, Notizblock und die Farbe stimmt auch
Fluxxtische
Die Anzahl der Städte, in denen jetzt Treffen von Frauen*47+ stattfinden, ist zum Ende des Jahres auf 17 angewachsen! Wenn nur zehn Städte zehn Fluxxtische veranstaltet haben, wären das 100 Treffen in nur einem Jahr! Das ist großartig und es freut uns ungemein, dass immer mehr Frauen* 47+ Lust haben, in Kontakt zu kommen, sich auszutauschen und Dinge gemeinsam zu machen. Das funzt, das leuchtet! Infos hier


Kooperation
Wir sind unsere erste Kooperation eingegangen. Wir haben das lange Zeit gescheut, weil wir weder die Sache noch uns Frauen*47+ kommerzialisieren wollen. Aber mit SleepCool ist jemand aufgetaucht, dessen Produkte (temperaturregulierende Bettwaren) wechseljahrgeplagten Frauen* wirklich helfen können – und da dachten wir, das probieren wir mal aus! Wir haben unter Euch drei Tester*innen gesucht, die Lust hatten, die Sachen auszuprobieren und mit Trallafitti darüber zu berichten (Caroline, Sabine, Andrea). Hat geklappt! Die Koop war eine tolle Blaupause für weitere Aktionen. Mal gucken, was 2026 des Weges kommt!
Frauen*
1) Man muss die politische Arbeit von Angela Merkel nicht gut gefunden haben, aber ihre Haltung als Person, ihre Standhaftigkeit ist beeindruckend. Als eines der wenigen CDU-Mitglieder hat sie sich Anfang des Jahres entschieden gegen die Annäherung der CDU gegenüber der AfD positioniert. Die taz brachte daraufhin das sensationelle Titelblatt: „Oma gegen Rechts“.
Silke hat die Situation einer Autogrammstunde von Angela Merkel zur Signatur ihrer Autobiografie genutzt und Merkel die Zeitung zur Unterschrift hingelegt. Frau Merkel hat gelacht, unterschrieben und Silke „alles Gute“ gewünscht.


2) Etwa zeitgleich konnten wir für ein weiteres Highlight, quasi für den Knaller 2025 sorgen. Nachdem Friedrich Merz die Protestler*innen gegen Rechts mit den Worten zu diskreditieren versucht hat, er mache Politik für Menschen, „die noch alle Tassen im Schrank haben“, hatten die Omas gegen Rechts und wir zeitgleich denselben Gedanken: „Na, dann schicken wir ihm doch Tassen!“ Und dazu aufgerufen, genau das zu tun. Tassen ins Konrad-Adenauer-Haus zu schicken. So, so viele von Euch haben mitgemacht! Es war so ein großartiger Spaß! Die Zeitungen waren voll, das Fernsehen hat berichtet – und man kann sagen, da haben wir Frauen* 47+ Tassen-Fritz mal so richtig die Glatze poliert.
Die Krone konnten wir dem Ganzen aufsetzen, indem wir ein (illegal aufgenommenes) Foto an die Presse weitergeben konnten, das den Innenhof des Konrad-Adenauer-Hauses mit riesigen Containern mit Hunderten von Päckchen zeigt. Das Foto ist heute Teil einer Ausstellung zum Thema „Deutschland“ in Arnsberg.
Geschenke für alle
Aber nicht nur Friedrich Tasse Merz hat Päckchen von uns und Euch bekommen. Ein großes Hallo! war auch unsere Verschenkaktion anlässlich des 200. Fluxxletters. Wir hatten Euch um tolle Dinge gebeten – und konnten über 40 Geschenke anbieten. Von diversen Coachings, über Bücher und ein Abendessen mit fünf Frauen* bis hin zu Konzertkarten. Das war ein großer Spaß und dürfte so machen Kontakt gestiftet haben!


Let´s Change The Picture
Unsere 2023 begonnene Kampagne für ein zeitgemäßes Altersbild von Frauen* in Film und Fernsehen ist in diverse neue Runden gegangen.
1) Dazu gehört u.a., dass Gesine mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.
Sie hat es für ihr jahrzehntelanges Engagement für Frauen bekommen – aber auch für unsere Kampagne Let´s Change The Picture. Nun kann man sich von so´nem Kreuz nichts kaufen, dass wir aber mit unserer „komm, lass uns mal was machen!“-Aktion so von Bedeutung sein würden, das hätten wir nicht gedacht!
2) Ja, es hat etwas gedauert … aber dann hat das ZDF doch noch festgestellt, dass es dringenden Handlungsbedarf in Sachen des Altersbildes von Frauen* in ihren Produktionen gibt. Und Gesine und Silke eingeladen, eine Workshop-Reihe mit den verantwortlichen Redakteur*innen durchzuführen. Erst ein Vortrag für alle, dann waren die beiden vier Mal in Mainz – und hatten es nicht nur mit den Mainzelmännchen lustig!


3) LCTP – die nächste Runde! Gesine hat die recherchierten Fakten, ihre Erfahrungen aus über 30 Jahren bei Film und Fernsehen gebündelt und mit dem LCTP-Engagement zusammengebracht und ein Buch geschrieben! Das enorme Medieninteresse von Fernsehen, Radio und Print brachte das Thema noch einmal richtig fett in die Öffentlichkeit. Und langsam hat jeder verstanden: das Bild, das Film und Fernsehen von Frauen* 47+ zeigen, hat mit der Realität wenig zu tun. Die Frauen* 47+ in diesem Land sind so viel weiter!!!
Wechseljahre für Jung und Alt, Groß und Klein!
Das Thema ist dieses Jahr omnipräsent, wir sind auf etlichen Podien zu Gast, unser Beratungsangebot für Unternehmen wird bestens gebucht und Spiegel Online macht klar, dass das Tabu im Mainstream angekommen ist, als es Einzug im täglichen Wissensquiz des Magazins hält!


Frauengesundheit
Nicht unser Verdienst, aber richtig, richtig klasse finden wir, dass die Apotheken Umschau nicht nur in Sachen Wechseljahre weit vorn ist, sondern dass ihre Chefredakteurin Tina Haase die weiblichen Geschlechtsorgane in Gold gegossen auf dem Titel des auflagenstärksten Magazins Deutschlands glänzen lässt! Eine Kühlerfigur der besonderen Art. Danke, Apotheken Umschau!
Sommerspaß
Große Freude hatten wir mit dem eigenartigen Foto, das Wäsche von mey bewerben soll und der Frage, was es mit dem Mann auf sich hat, der so gar nicht in das professionelle Setting passt. Im weiteren Verlauf – und Eurer Beteiligung – wurde dann deutlich, dass mey an anderer Stelle mit sexistischen Motiven arbeitet und ihre Unterhosen für Männer, die Schlüssellöcher mit Pin-ups zeigen, mehr als aus der Zeit gefallen sind. Alle Beschwerden beim Werberat wurden abgewiesen. Objektifizierung von Frauen sei nicht zu erkennen, schließlich seien die Fotomotive ja mit einem Augenzwinkern entstanden.
Wie konnten wir so blöd sein! Zwinkersmiley, Faust in die Fresse!


Sommerfest
Im September haben wir wieder unser Sommerfest gefeiert. Dieses Mal in den neuen Räumen des Betahaus am Hamburger Gänsemarkt. Die Orga hatte Katja übernommen, die ihr auf dem Foto am Ende des Abends, glücklich erschöpft seht.
Richtig super war, dass viele Frauen* gekommen sind, die zum ersten Mal im Palast-Umfeld aufgetaucht sind. Und, dass es wieder total schön war, obschon es auch Traurigem zu gedenken galt.
Lexow-Wochenende
Und klar, waren wir wieder mit über 20 Frauen* im November in Lexow!


Fünfjähriges
Wir sind fünf geworden. Da gibt es gar nicht viel zu sagen. Oder doch? In jedem Fall ist das einfach toll!!!
Fernsehen
Als Gesines Buch „Sorry Tarzan, ich rette mich selbst!“ erschien, jagte ein Fernsehauftritt den nächsten, in denen sie die Problematik des Altersbildes von Frauen in Film und Fernsehen darlegte. Außerdem waren Gesine und Silke zum Frauentag in der Sondersendung „Midlife Magic“ von „Frau TV“ bei Lisa Ortgies zu Gast. Wir wissen nicht, warum Silke immer so schlimm doll geschminkt wird – alles andere war aber dufte und wir merken immer wieder, wie wichtig Fernsehauftritte sind, die Themen von uns Frauen*47+ nach vorn zu bringen.
Zum Jahresende hat dann auch noch die Kirche gerufen und Silke saß beim ZDF-Kirchen-Format „Auf der letzten Bank“, eben dort. Das Gesprächsthema: Wechseljahre. Auf ihre lustige Silke-Art hat sie auch noch das Wort „Dauererektion“ untergebracht …

Und nun der Mist

Tod und Teufel
Drei Frauen, die mit uns in Verbindung standen oder direkt am Palast mitgewirkt haben, sind gestorben. Zwei hat der Krebs besiegt, eine ist im Sommer verunglückt.
Die Autorin Sylvia Heinlein war mit ihrer Kolumne „Na fein!“ und weiteren Texten eine unserer lustigsten und unterhaltsamsten und lebensklugen Stimmen – und Silkes innige Freundin. So wirkt ihr Tod auf mehrere Arten in den Palast hinein. Nicht zuletzt, in dem er Silke viel von der Leichtigkeit genommen hat, schwungvoll rumzuwirbeln.
Aber auch weitere schwere Erkrankungen von Frauen* aus unserem Palastumfeld haben die Kraft, das große Hallo, mit dem wir agieren, zu trüben. Meist ist es der Krebs, der das Leben von einem Tag auf den anderen umkrempelt. Uns berührt das sehr und auf diesem Wege sollen all jene gegrüßt und mit Kraft und Zuversicht bedacht und versorgt sein, deren Gegner täglich an seine Präsenz erinnert und so viel Kampf und Kraft erfordert!
Der Teufel und die KI
So sehen Frauen* 47+ aus, die laut Friedrich Merz nicht alle Tassen im Schrank haben. Es sind Frauen* vom Münchner Fluxxtisch, die mit ihrem tollen Schild auf einem Foto gelandet sind, das sie inmitten Hunderter Demonstrierender auf dem Titel der Süddeutschen Zeitung zeigt. Ein Foto, das wir nicht zeigen dürfen, was wir aber getan hatten, was uns eine Menge Geld kostete.
Denn auch des Teufels ist die KI, die es in Sekundenschnelle ermöglicht, Fotos im Netz aufzuspüren, die man widerrechtlich verwendet hat. Uns ist das dieses Jahr mehrmals passiert, als wir bei Facebook Meldungen über interessante Frauen* veröffentlicht haben – oder etwa mit Stolz das Titelbild der Süddeutschen Zeitung abgebildet haben, die die Frauen* vom Münchner Fluxxtisch zeigt. Wir wähnten das über das Zitatrecht gedeckt. War es aber nicht. Der Irrtum hat uns zusammen mit den Kosten für eine Anwältin, die immerhin die Forderung der dpa Picture-Alliance drücken konnte, gut 2000 Euro gekostet. Forderungen, die wir dank Eurer Steady-Unterstützung begleichen konnten. Und wir hatten Glück: einer Kollegin, die ebenfalls zu den Wechseljahren berät, kamen Forderungen von rund 6000€ ins Haus geflattert.


Die KI und Frauenbilder
Stellvertretend für Millionen Frauen* 47+ versucht die KI Silke mit unterschiedlichstem Bildmaterial zu ködern, das deutlich macht, wie misogyn das Bild von älteren Frauen ist. Eines ist die Baumscheiben-Frau. Ihr Motiv bringt Fragen auf, wie die, warum die geschätzte 76-jährige Baumscheiben als Gewichte nutzt? Warum nimmt sie nicht Grabplatten oder tote Dackel? Warum trägt sie eine Schürze? Und warum fällt sie in dieser Körperhaltung nicht vorn über? Super ist ja auch das Produkt, das Silke verkauft werden soll, eine Pille für „natürliche Jugendrückkehr“. Als wenn Silke nicht noch auf ihren natürlichen Alterungsprozess warten würde …
Sinkender Pegel
Zu den Downern gehört ein weiterer Aspekt zum Thema Geld: die sinkenden Zahlen derjenigen, die uns über Steady unterstützen. Die wirtschaftliche Lage hat sich für viele verschlechtert, gerade unter den Fluxx-Frauen* sind viele aus freien Berufen, denen die strukturellen und wirtschaftlichen Veränderungen stark zusetzen – und die sich eine Unterstützung nicht mehr leisten können. Das spüren wir in einem Maße, das etwas Angst macht. Weswegen ich den Appell an diejenigen, die finanziell gut dastehen, erneuern möchte, uns zu unterstützen!

So, das war es für 2025 – wenn es natürlich auch noch mehr zu erzählen gäbe!
Wie es 2026 aussieht? Das wissen wir auch noch nicht so ganz. Aber wir freuen uns drauf und hoffen, dass Ihr weiterhin dabei seid, mitmacht, Euch einbringt und wir Frauen* 47+ leuchten lassen. Denn das ist unser Ziel! Leuchten, jetzt!
