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Palais F*luxx

Online-Magazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre

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Macht doch, was ihr wollt! Daniela Ullrich, Gründerin von MENOMIO

Jeden zweiten Mittwoch stellen wir Euch eine Frau vor, die ihr Leben umkrempelt
oder sonst etwas tut, auf das sie gerade Lust hat

Heute: Daniela Ullrich, Gründerin des Podcasts Menomio

Sie ist heilfroh, endlich keine „People-Pleaserin” mehr sein zu müssen: Daniela Ullrich.
Foto: Julia Traxler

Lehrerin oder Popstar wollte sie als Kind werden! Heute ist Daniela Ullrich irgendwie beides: Mit ihrem Podcast MENOMIO informiert sie über Wechseljahre, ihre Wucht und Wirkung – und macht das mit ihrem dezenten Linzer Dialekt so elegant-charmant, dass man ihr nicht nur stunden-, sondern tagelang zuhören möchte. Ihre Samt-Stimme hat definitiv Popstar-Potenzial. Was sie sonst noch so macht und erlebt hat, verrät uns Daniela im Gespräch.

Name: Daniela Ullrich
Alter: 49
Beruf: Podcast Host, Journalistin und Wechseljahre Role Model
Wohnt in: Linz/Österreich
Motto: Den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern!

Was beschäftigt Dich zurzeit am meisten?

Wie kriege ich das mit der Selbstständigkeit so unter einen Hut, dass ich nicht in „selbst und ständig“ ende? Ich war bis Ende Juli 2024 in Vollzeitanstellung und „nebenbei“ mit „MENOMIO – Der Podcast für glückliche Wechseljahre” selbstständig. Seit August bin ich in der hundertprozentigen Selbstständigkeit. Ein Befreiungsschlag, der mich aktuell aber ganz schön fordert.

Was treibt Dich an?
Mein Herzensthema Wechseljahre. Seit Januar 2023 beschäftige ich mich intensiv damit und bin erschrocken, wie wenig ich wusste und wie wenig andere Frauen wissen. Vor allem aber, wie ahnungslos viele Ärzt:innen sind. Ich habe einen Mordsspaß daran, mit MENOMIO endlich sinnstiftend arbeiten zu können, um die Wechseljahre zu entstauben und darauf aufmerksam zu machen und zu informieren.


Was war Dein Traumberuf als Kind?

Ich wollte ganz lange Lehrerin werden. Oder Popstar. 


Und für was hast Du Dich nach der Schule entschieden?
Wow, mein Lebenslauf ist lang und abwechslungsreich. In aller Kürze: 
In den letzten 25 Jahren durfte ich die aufregendsten Ecken der Medienwelt entdecken. Ich war dabei, als 1998 das Privatradio in Oberösterreich seine ersten Schritte machte, habe miterlebt, wie Zeitungen den Sprung ins Online-Zeitalter wagten, und mich als freie Journalistin in den Printmedien ausgetobt. Auch in die PR-Welt habe ich hineingeschnuppert und viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. 2022 bin ich durch die Podcast-Agentur „wepodit” in die Podcastwelt abgetaucht. Hier konnte ich meine ganze Expertise einbringen und gleichzeitig meine eigene Show hosten. Mit MENOMIO habe ich die sinnstiftende Arbeit gefunden, nach der ich mich immer gesehnt habe. Darum lege ich seit August 2024 meinen Fokus komplett auf MENOMIO und bin seitdem selbstständig.

Da erübrigt sich ja die Frage nach dem „Sich-neu-Erfinden”
Allerdings! „Wechseljahre Role Model” ist meine neueste Neu-Erfindung – mit fast 50. Die einzige Konstante in meinem Leben ist die Veränderung. Job-Neuanfänge kenne ich also.



Auf was kannst Du locker verzichten?

Auf Neid, auf Zeit- und Energieräuber, auf Unehrlichkeit! Und auch darauf, dass es sich manche Frauennetzwerke zur Aufgabe machen, „es den Männern zeigen zu wollen“ … Gegeneinander ist nie sinnvoll – mir ist ein gemeinsamer Weg immer lieber!


Dein größter Erfolg?
Meine Teenie-Tochter und meine erwachsene Ehe. 18 Jahre!


Dein schlimmster Misserfolg?

Ganz viele Dinge sind nicht so gekommen, wie ich mir das gedacht oder gewünscht hätte. Aber: Ist das ein Misserfolg? Aus Fehlern habe ich immer gelernt. Und nur gaaanz selten denselben zweimal gemacht. 


Gibt es eine Krise, von der Du uns erzählen magst, die Dich weitergebracht hat?

Ich hatte bereits zwei Mal im Leben diesen einen Moment, der dein ganzes Leben komplett verändert. Als ich 12 Jahre alt war, ist mein Vater mit 38 Jahren tödlich verunglückt. 20 Jahre später, starb meine Mama mit 58 am plötzlichen Herztod. Einfach so. Da war ich gerade schwanger mit meiner Tochter. Ich hadere nicht (mehr) mit meinem Schicksal. Ich habe meine Eltern sehr geliebt, hatte eine fantastische Kindheit und eine großartige Beziehung zu meinen großartigen Eltern. Das kann nicht jeder behaupten. Immer, wenn mich „Kleinigkeiten“ stressen, versuche ich, mich darauf zu besinnen, worum es wirklich geht im Leben und ordne die Wichtigkeit des Problems neu ein. Natürlich kann man nicht jeden Tag so leben, als wäre es der letzte. Aber ich gehe (fast) immer mit einer gewissen Grundzufriedenheit und immer im Reinen mit meinen Liebsten ins Bett.


Wie empfindest Du Deine derzeitige Lebensphase?

Aufregend!!! Mir kommt es so vor, als würde ich gerade die Bedienungsanleitung zu mir selbst einerseits schreiben und andererseits mich endlich verstehen. Ich bin mir so nah wie noch nie. Endlich checke ich, was es bedeutet, „auf sich und seine Bedürfnisse und seinen Körper zu hören“ – die Wechseljahre sind da ein wirklich toller Impuls und Ratgeber!


Was hat Dich zu dem gemacht, was Du bist?

Die viele Arbeit an mir selbst. Ich hatte in jungen Jahren Panikattacken. Damals, Mitte der 90er Jahre kannte man das Wort noch nicht. Niemand konnte mir sagen, was ich hatte. Durch Zufall kam ich zu einer Kinesiologin, die mir sehr weiterhelfen konnte. Seither war und bin ich immer wieder mal bei Therapien aller Art. 
Seit einem Jahr bin ich nun bei einer (Business) Coachin, die mich nochmal komplett neu ermuntert und mir zeigt, wie wunderbar ich bin.


Dein Rat an Frauen, die sich in der Mitte des Lebens neu aufstellen?

Traut euch! Hört in euch rein, was euch glücklich macht und dann habt den Mut, es auch tatsächlich zu tun! Die Wechseljahre sind die Zeit sich zu priorisieren! Vergleich haben wir nicht mehr nötig. Wir wissen, wer wir sind und was wir wollen!


Was möchtest Du unbedingt in diesem Leben noch mal tun?

Kitesurfen, Marathon laufen, Klavier spielen lernen, noch eine weitere Sprache lernen: Italienisch oder Spanisch. 


Was hast Du zuletzt zum allerersten Mal gemacht?

Ich habe mit Krafttraining begonnen. Unerlässlich in den Wechseljahren.


Dein perfekter Tagesablauf?

Ich stehe (fast) täglich um 5 Uhr auf. Gehe eine Runde spazieren, meditiere und rolle bei Lust und Laune die Yogamatte aus. Dann starte ich gelassen und gestärkt in den Tag und bin für alle Eventualitäten gewappnet. 


Was empfindest Du heute anders als noch vor 20/30 Jahren?

Ich orientiere mich nicht mehr so am Außen. Ich bin mit mir im Reinen und sehr klar. Es ist wahnsinnig befreiend, keine „People-Pleaserin” mehr sein zu müssen.


Dein Rat an Dein früheres Ich?

Du bist richtig! Du bist geliebt! Du bist genug!

Vielen Dank!

Das Interview führte Gerlind Hector, die heilfroh ist, dass sie die Wechseljahre umarmen kann, statt von ihnen in die Mangel genommen zu werden. Die Migräne ist fast weg, die Laune besser und sie findet es supi, dass sie ohne Perioden-Gedöns in einen sechswöchigen Urlaub fahren könnte – am liebsten auf eine einsame Insel. Mitnehmen würde sie nur Tonträger, die Daniela Ullrich eingesprochen hat. Diese Stimme … sooo leiwand!

Link zu Daniela: 
menomio.at

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