Magnetismus
Ich hatte vor ungefähr zwei Monaten das letzte Mal Sex, an einem Samstagabend. Ich war mit dem Mann verabredet, mit dem ich seit einem Vierteljahr etwas hatte, von dem ich nie so genau wusste, wie ich es nennen sollte: Er war verliebt und wollte eine richtige Beziehung. Ich mochte ihn, aber eigentlich war Sex das Einzige, was ich wirklich von ihm wollte. Er war sechs Jahre jünger als ich, er sah unglaublich gut aus und hatte den schönsten Körper, den ich je in den Händen gehabt habe. Was unsere Interessen, Temperamente und Vorstellungen vom Leben anging, hatten wir nicht viel gemeinsam, fand ich. Aber im Bett wurden wir magnetisch voneinander angezogen. Der Sex mit ihm war unfassbar lustvoll, magisch, göttlich, er hat mein Innerstes berührt. Es war der beste Sex meines Lebens. Und ich habe schon viel Sex gehabt.
An diesem Samstag war ich allerdings sicher, dass wir keinen Sex haben würden. Ich hatte den ganzen Tag Kopfweh, mir war flau. Ich habe ihn gewarnt: Komm, wenn du unbedingt willst, aber heute läuft nichts, ich fühle mich krank und brauche Ruhe. Er hat vorgeschlagen, er könnte mich ja zur Abwechslung mal nur festhalten und wärmen, sonst nichts.
So lagen wir dann auf dem Bett. Ich fröstelnd und grummelig auf die Seite gedreht, er – die Arme um mich geschlungen – hinter mir, während ich dachte: Krass, kein Sex, nur Kuscheln, das geht also auch mit ihm! Aber dann hat er irgendwann ganz zart mein Bein gestreichelt, und sofort war es wie immer, ich wollte auf der Stelle mit ihm schlafen. So als wäre mein Unterleib völlig unabhängig vom Rest meines Körpers. Ich habe mich zu ihm umgedreht, wir haben uns die Kleider vom Leib gerissen, und danach ging’s mir schon viel besser. Auf Sex ist bei mir einfach immer Verlass.
Kurz danach habe ich mich trotzdem getrennt, weil ich für ihn nicht sein kann, was er sich wünscht. Ich vermisse den Sex mit ihm wahnsinnig, ich trauere ihm richtig hinterher, aber ihm ist es zu wenig, nur eine sexuelle Beziehung zu haben mit mir. Schade.
K., 50
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