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Palais F*luxx

Online-Magazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre

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Cornelia Greef – analogcollagen

Sie schwingen sich vom Sprungbrett ins All. Oder sitzen am Beckenrand und blicken in ein schier unendliches Blau, das sie in die Tiefe ziehen möchte. Wer in die narrativen Collagen von Cornelia Greef eintaucht, dem formen sich Geschichten im Kopf.
Die Collagen der Düsseldorferin entstehen nicht digital, sondern mit Skalpell, Uhu und jeder Menge Zeitschriften. In ihrem Atelier puzzelt die Künstlerin an einem alten Schulschreibtisch ihre surrealen Landschaften zurecht. Im November ist Cornelia Greef 47 Jahre jung geworden – ein Glücksfall für Palais F*luxx – denn so können wir ihre wunderschönen Arbeiten zeigen.


Eine Auswahl

Wann im Arbeitsprozess entsteht der Flow?
Wenn ich in meinem Atelier sitze und in meine Schnipsel versinke, nach Hintergründen schaue, puzzele, neue Bilder entstehen lasse … dann vergesse ich die Zeit. Das ist für mich das Schönste an der künstlerischen Arbeit mit den Collagen. Ein ähnliches Gefühl hatte ich früher im Architekturstudium, wenn ich Modelle gebaut habe. Ich mag das Präzise und das Arbeiten mit meinen Händen.

Manche Künstler*innen sagen, ihre Arbeit sei körperlich sehr anstrengend. Und, tut was weh?
Nein, für mich ist diese Arbeit Ruhe und Ausgleich. Ich bin praktisch raus aus dem körperlichen Empfinden und begebe mich in einen fast meditativen Zustand.

Welches war Dein Aha-Erlebnis in puncto Kunst?
Das weiß ich nicht. Ich glaube, es gibt nicht das eine Erlebnis für mich. Kunst hat mich immer schon fasziniert. Die Unterschiedlichkeit in der Ausdrucksform. Ich sehe in Kunst eine Freiheit, die heraus möchte. Ich denke, für die Betrachtende ist das eine Qualität von Kunst.

Gibt es in Bezug auf Deine Arbeit ein Versäumnis, über das Du Dich ärgerst?
Nein, eigentlich nicht. Vielleicht, so denke ich manchmal, hätte ich schon eher mit der künstlerischen Arbeit beginnen, meine Zweifel darüber ablegen sollen, ob etwas eine Berechtigung hat oder gut genug ist. Aber manches braucht vielleicht auch einfach die richtige Zeit.

Wenn Du nicht künstlerisch arbeiten würdest, würdest Du …
Dann würde ich als Architektin Häuser bauen und mich nach irgendetwas Unbestimmtem sehnen. Einem Losgelöst-Sein von Abstimmungen, Kosten und Zeitplänen. Eine Konzentration auf den kreativen Prozess, der das Fühlen in den Vordergrund stellt.

Wenn die Arbeit nicht vorangeht, wenn sich nicht das einstellt, das Du zeigen willst – was machst Du?
Abwarten … Irgendwann kommt der Moment, wenn sich die Teile zu einem stimmigen Ganzen fügen.

Welche Kunst-Ikone würdest Du gern treffen? Worüber würdest Du mit ihr reden wollen?
Ich habe neulich einen Film über Eileen Gray gesehen. Mit ihr würde ich gerne über Mut und die Zeit, in der sie gelebt hat, sprechen. Ich finde es inspirierend, dass sie so vielseitig und unkonventionell gearbeitet hat und Kunst, Möbel, Räume und sogar Architektur geschaffen hat. Sie hat sich nicht auf eine Richtung festlegen lassen. Das finde ich gut. Wann ist man Künstlerin? Eine Frage, die ich mir auch stelle.

Falls Du eine unvollendete Arbeit hast, bei der Du nicht sicher bist, ob Du sie fertigstellen wirst, welche ist das?
Ich habe überall unvollendete Arbeiten in meinem Atelier liegen. Aber aus der Erfahrung der letzten Jahre habe ich gelernt: Manche Collagen brauchen einfach Zeit, um mit mir zu korrespondieren. Manchmal reicht ein kleiner neuer Fund-Schnipsel und plötzlich ergibt sich etwas.

Wenn Du Kultursenatorin wärest, was würdest Du als Erstes veranlassen?
Ich würde alle Off-Räume und ungenutzten Flächen als Ateliers, Ausstellungsräume, Konzert- und Proberäume freigeben und dadurch hoffentlich Kunst und Kultur noch sichtbarer und zugänglicher machen. Es wäre schön, wenn Hemmschwellen abgebaut würden.

Cornelias Website
Cornelia bei Instagram
Interview mit Cornelia

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