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Palais F*luxx

Online-Magazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre

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Anti-Hitzemittel im Vergleichstest

Wir sind in der Ära der Hitzewallungen – hormonelle und klimabedingte. Umso wichtiger, die besten Produkte und Methode zu kennen, mit denen sich Hitzewallungen jeder Art leichter ertragen lassen. Wir schicken sie in vier Kategorien ins Hitzebattle.



„Too Hot“ sangen schon Kool (!) & The Gang. „Too Hot“ singen viele Frauen in den Wechseljahren. „Too Hot“ singen aber auch viele Menschen ohne Eskapaden der Östrogene – immer dann, wenn die Temperaturen fröhlich nach oben klettern. Wir sind in der Ära der Hitzewallungen – hormonelle und klimabedingte. Umso wichtiger, die besten Produkte und Methoden zu kennen, mit denen sich Hitzewallungen jeder Art leichter ertragen lassen. Wir schicken sie in vier Kategorien ins Hitzebattle. Es geht um den schnellen Kühleffekt, daher wurden Produkte, die langfristig wirken, wie z. B Phytoöstrogene oder bioidentische Hormone, disqualifiziert. Dafür treten noch zwei Stargäste auf, die schon in Omas Trickkiste ihren Platz hatten: Solide Strümpfe ergänzen die dritte Kategorie und der Kneipp-Espresso bildet den kühlenden Abschluss. 

Fächer versus Handventilator

Cool Breeze – Der Fächer bringt neben einer kühlen Brise auch einen Touch spanischer Eleganz in das Leben. Zumindest theoretisch. Beim ersten Versuch, den Fächer lässig einhändig aufzuklappen, fliegt er quer durchs Zimmer und köpft meine Zimmerpflanze. Nach weiteren Unfällen und blauen Flecken klappt es besser und ich kann los fächeln. Was ich so intensiv mache, dass ich gleich in die nächste Hitzewallung gerate. Mit der Zeit lerne ich: Man muss genug fächeln, um einen kühlenden Luftzug zu erzeugen, darf aber keine sportliche Aktivität draus machen. 

Wirkung: Kurzes schnelles Wedeln oder langes sanftes Hauchen – mit dem Fächer ist alles möglich.

Sexyness: Der Friseurtermin zum Schwarzfärben der Haare ist gebucht, der Platz im Flamencokurs reserviert. 

Praktikabilität:  Passt in jede nicht zu kleine Handtasche. 

Nachhaltigkeit: Kommt drauf an. Billige Modelle sind meistens aus Kunststoff und brechen leicht.

Kosten: Im Shop von Palais Fluxx: 20,90 €

Beim Handventilator kann ich mich zurücklehnen: 127 Gramm Kunststoff übernehmen das Fächeln für mich. Ich brauche den Handventilator noch nicht einmal zu halten, man kann ihn auch hinstellen oder -hängen. Zu Hause sorge ich für Verwirrung: Das Brummen lockt meinen Mann begeistert ins Schlafzimmer. Im Büro lässt sich die Verwechslungsgefahr mit einem Vibrator aber leicht vermeiden: das kleine Teil kann man an der USB-Buchse anschließen. Selbst unsere Tech-Nerds schauen interessiert – beim Fächer lächelten sie nur. 

Wirkung: Nette kleine Brise

Praktikabilität: Am Schreibtisch ganz praktisch. Klein und leicht genug zum in die Tasche stecken. 

Sexyness: Null. Vor allem im Einsatz als Handventilator komme ich mir eher wie eine Witzfigur vor. 

Nachhaltigkeit: Geht so. Mit USB-Anschluss immerhin besser als mit Wegwerfbatterien

Kosten: Testmodell: ca. 20 €

The winner is: eindeutig der Fächer!

Gut zu wissen: Fächer und Ventilatoren kühlen über Verdunstungskälte. D. h., je feuchter die Haut, desto besser der Effekt. 

Sprays gegen Hitzewallung: „Sommerglück“ versus „Frauenwohl“

Waterfalls (TLC) – keine Wasserfälle, aber immerhin Sprühnebel: Sommerglück von Alverde und Frauenwohl Hitzewallungsspray von Primavera

Sommerglück klingt schon mal gut. Versprochen wird ein Frischekick, der mit Bio-Baby-Pfirsich die Sinne vitalisieren soll. Riecht zumindest lecker. Das Sommerglück ist ein Bodyspray, was mich nicht davon abhält, es auch als Gesichtsspray einzusetzen. Wichtig dabei: Nicht in die Augen sprühen! Der Sprühnebel erfrischt spontan und der Frischekick hält tatsächlich auch länger an. Das Spray hinterlässt allerdings einen leichten Film auf der Haut – das klebt mir zu sehr und lädt die nächste Hitzewelle ein. 

Wirkung: Kurzzeitig erfrischend 

Praktikabilität: 150-ml-Fläschchen aus Kunststoff, kann man gut mit sich herumtragen.

Nachhaltigkeit: Ganz viel ohne: Mineralöle, synthetische Duftstoffe, Gentechnik, synthetische Konservierungsstoffe. Die Flasche ist zu 99% aus Recyclingmaterial.

Kosten: 1,95 €

Das Frauenwohl-Spray soll man beim ersten Anzeichen einer Hitzewallung aufsprühen und dann bewusst den entspannenden Duft genießen. Der stammt vorrangig vom ätherischen Öl des Muskatellersalbeis, einer Pflanze, die in der Aromatherapie als entspannend und stimmungsaufhellend bekannt ist. Den kühlenden Effekt liefert unter anderem Pfefferminze. 

Wirkung: Erfrischend und entspannend. Entweder sind die Hitzewallungen tatsächlich schneller vorbei oder ich kann sie entspannter erdulden. 

Praktikabilität: 50-ml-Glasfläschen, passt gut in die Tasche.

Nachhaltigkeit: Laut Primavera ist Nachhaltigkeit die „Basis ihres Schaffens“. 

Kosten: 12,90 €

The winner is: Den Preis müssen sich die Sprays teilen. Für echte Hitzewallungen ist das Spray von Primavera besser, für die kurze Erfrischung reicht das günstigere Sommerglück aus.  

Gut zu wissen: In der Kategorie Sprays gibt es noch viele weitere Mitbewerber – allen voran Thermalsprays. Inzwischen gibt es aber völlig unsinnige Sprühflaschen mit reinem Wasser, manchmal auch aromatisiert. Die sind weder gut für den Geldbeutel noch für die Umwelt. Besser: ein kleines, wiederbefüllbares Fläschen kaufen. Wasser und je nach Geschmack ein paar Tropfen eines ätherischen Öls, z. B. Zitrusdüfte oder Pfefferminze, einfüllen und schon hat man sein eigenes Hitzespray. 

Eisgel versus Hydro Fußcreme

Feet on the ground (Marla Glen) – oder im Eisgel von Barfuss bzw. der Hydro Fußcreme von Kneipp

Schon bevor ich das Wort Hitzewallung buchstabieren konnte, hatte ich es gehasst, mit heißen Füßen im Bett zu liegen. Im Laufe meines Lebens sind viele Hilfsmittel in meinen Nachtschrank gewandert, so auch kühlende Fußcremes. Nun also zwei neue Kandidaten. Zwei Kandidaten, zwei Füße – das lädt zu einem direkten Vergleich ein. Ich creme und gele und lege mich mit Stoppuhr und Thermometer ins Bett. 

Das Eisgel wirbt mit kühlender Pflege und möchte müde, strapazierte Beine und Füße erfrischen und mit Panthenol pflegen. Meinen müden und strapazierten Geist soll es nicht erfrischen, daher achte ich beim Eingelen darauf, nicht zu viel vom Duft einzuatmen – Pfefferminze und Menthol gelten nicht als gute Schlafmittel. 

Wirkung: Spürbarer Temperaturabfall an den Füßen

Praktikabilität: Zieht schnell ein, auch für zwischendurch

Nachhaltigkeit: Vegane Rezeptur ohne Mikroplastik

Kosten: 1,25 €/100 ml

Die Hydro-Fußcreme will Feuchtigkeit und Erfrischung bringen. Auch hier spielt Menthol eine Rolle, daneben Aloe Vera und Wasserminze. Im Gegensatz zum Gel fehlt der erste Frischekick, aber dann kühlt die Creme überzeugend. 

Wirkung: Die kühlende Wirkung setzt etwas zeitverzögert, dann aber deutlich ein. 

Praktikabilität: Zieht schnell ein, auch für zwischendurch 

Nachhaltigkeit: Vegane Rezeptur ohne Mikroplastik

Kosten: 3,49 €/75 ml

The winner is: Auch hier gibt es ein klares Unentschieden. Beide Produkte kühlen überzeugend über mehrere Minuten. Preis und Textur können hier den Unterschied machen. 

Gut zu wissen: Auftritt unseres Stargasts: Strümpfe. Es klingt merkwürdig, gegen Hitze Strümpfe anzuziehen, aber leicht angefeuchtete Socken, die für ca. eine Stunde ins Gefrierfach gelegt werden, sind nicht nur eine Wohltat für heiße Füße. Sie sorgen auch für einen langanhaltenden Kühleffekt für den ganzen Körper. Unbedingt ausprobieren! 

Augenmaske versus Rosenquarz

Cold face (Chill Jazz-Lounge) – Cryo Jelly gegen Rosenquarz

Erwischt einen die Hitze, ist jeder Kältereiz willkommen. Die Hyaluron Cryo Jelly-Produkte von Garnier versprechen einen Temperatursturz von gleich sieben Grad. Das wird vor allem durch das enthaltene Menthol erreicht. Ich teste die Gel-Augen-Tuchmaske (es gibt auch eine Maske fürs Gesicht). Es dauert etwas, bis ich das labbrige Tuch aus dem Gel und unter meine Augen gefummelt habe. Das Gel, das sich dabei auf meinen Fingern verteilt hat, nutze ich gleich für Hals und Dekolleté. 

Wirkung: Mir wird kalt. Die – 7°C sind nicht übertrieben und halten für 15 Minuten. 

Praktikabilität: Natürlich nichts für unterwegs oder auf der Arbeit

Nachhaltigkeit: Viel Pflege, aber viel Müll? Das Tuch ist zumindest kompostierbar, die Formel vegan. 

Kosten: 1,99 € (Augenmaske) 

Als Alternative zur Mentholkälte teste ich einen Rosenquarz-Roller, der ideal zur Erfrischung und zur Revitalisierung geeignet sein soll. Das kleine Teil überrascht mich. Der Rosenquarz, frisch aus dem Kühlschrank, ist wirklich kalt und hält die Kälte für zwei, drei Minuten. Ein Toptipp für die kleine Erfrischungspause. Auf der Toilette oder am Schreibtisch. 

Wirkung: Der Roller kühlt angenehm und das Rollen auf dem Gesicht wirkt entspannend. 

Praktikabilität: Der Roller passt in jede Tasche. Und hoffentlich in den Büro-Kühlschrank 

Nachhaltigkeit: Den Roller kann man wahrscheinlich ewig benutzen.

Kosten: 8,95 €

Gut zu wissen: Eine gute Abkühlung kann man auch mit dem Kneipp-Espresso erzielen.
Susanne Möpert gab uns diesen Tipp in unserer LinkedIn-Gruppe Hidden Champions (Danke auch an alle anderen Tippgeberinnen!): 

„Du benötigst nur ein Waschbecken oder eine Schüssel mit kaltem Wasser inkl. eines Schöpfgefäßes, z. B. eine Tasse. Starte mit der rechten Seite. Lass kaltes Wasser bis zur Ellenbogenbeuge fließen, bis du ein Kältegefühl spürst, es dauert ca. 30-45 Sekunden. Anschließend das Gleiche mit dem linken Arm durchführen. Dieser Espresso schenkt dir einen kühlen Kopf. Er wirkt ausgleichend auf Kreislauf und Stimmung, so dass du dich belebt und frisch fühlst. Bei Kreislaufproblemen oder Herzerkrankungen nimm nicht zu kaltes Wasser und probiere es ganz vorsichtig.“

Der Ausblick

Nach der Sommerpause geht es weiter: Wir werden uns gegen schlaflose Nächte wehren und die Gelenke geschmeidig halten!

Weitere Informationen und Links? Hier!

Fächer im Palais F*luxx-Kaufhaus
Mini-Ventilator
Sommerglück
Frauenwohl

Barfuss Eisgel
Kneipp Fusscreme
Garnier Maske
Rosenquarz-Roller
Susanne Möpert – Wechsejahre wegschlemmen

Dieses Mal wurden für den Test die Regale verschiedener Drogeriemärkte geräumt bzw. auf bereits vorhandene Produkte zurückgegriffen. Für fast alle vorgestellten Produkte gibt es Alternativen von anderen Herstellern. 

Britta Scholten ist ausgebildete Wechseljahrsberaterin, aber keine Medizinerin. Die Bewertungen unterliegen alle einem Selbsttest und keinen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Bei Unsicherheiten, starken oder langanhaltenden Beschwerden unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.
Für die Richtigkeit der Produktangaben übernehmen wir keine Gewähr.

Illustration: Kathrin Blanke

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